Gondeln in Venedig, um 1987

Beschreibung:
Verschneite Gondeln Verschneite Gondeln an den Anlegepfosten am Markusplatz. Im Hintergrund im Nebel sieht man die Isola Giorgio Maggiore mit der von Palladio erbauten Kirche.
Datum:
01.01.1987 - 31.12.1988
Land:
Italien
Ort:
Venedig
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Geschichten und Kommentare zum Bild:
Zeitlmeir
am 10.5.2017
„Venedig im Winter”, kaum Touristen um diese Zeit, also buchten wir im Januar 1987 zu unserem 17. Hochzeitstag diese Reise. Ein paar romantische Tage wollten wir hier verbringen. Anreise bequem, per Bahn 1.Klasse, dachten wir, ICE gabs noch nicht. Unterwegs wurden wir eines besseren belehrt. Die Heizung in den Waggons funktionierte nicht, kein Speisewagen bei einer Fahrt von 8 Stunden, nur kalt. Bei jedem Halt in irgend einem der Bahnhöfe klopfte ein Bahnarbeiter irgendwelche Leitungen unter den Waggons ab, ohne spürbare Verbesserung ging es in dem „Kühlwagen“ weiter. Am Brenner Lok wechsel. Der auf den Mangel angesprochene Fahrkartenkontroleur meinte dazu: “In Italien wird der Schaden nicht behoben, die warten bis der Zug wieder in Deutschland ist”, nur da kamen wir gerade her. Die Rückfahrt war noch katastrophaler, Heizung immer noch defekt, wieder eiskalt, zur Abwechslung mit Schnee im Abteil bei undichten Fenstern und ohne Verpflegung. Der wiederum auf die Mängel hingewiesene Fahrdienstleiter meinte dazu nur lapidar: „sind s froh, gestern hat es bis auf den Gang herein geschneit”. Am Bahnhof in Rosenheim kam endlich eine Hostesse mit einem Servierwagen und hat Bockwürste angeboten. Ausgehungert und verfroren wie wir waren bestellten wir 6 Paar von den Würsteln. Soviel zur Hin- und Rückreise.
Das war schon mal ein „romantischer Anfang” für einen Hochzeitstag!
Endlich Venedig! Abends verfroren und hungrig mit dem Vaporetto zum Hotel nahe dem Markusplatz. Das Lokal im Hotel wegen Renovierung geschlossen. Durch enge verschneite Gassen fanden wir in der Nacht doch noch eine Pizzeria was uns ein kleinwenig mit der Unbill des Tages versöhnte.
Tags darauf am 13.1.1987, meldete die Münchner Abendzeitung, Packeis auf dem Markusplatz bei -3 Grad, am 14.1. immer noch Schneefall bei -6 Grad. Die Venezianer hatten ihren Spaß, packten ihre Langlaufski und liefen über den schneebedeckten Markusplatz. In der Accademia wurde das durch
die Decke tropfende Wasser in einer am Boden stehenden Zinkwanne aufgefangen was den Kunstgenuss jedoch nicht schmälerte. Gut das wir ein kuschlig warmes Hotelzimmer hatten wo meine Frau als erstes sich ein warmes Bad genehmigte.
Patricia Highsmith Romantitel „Venedig kann sehr kalt sein” hat sich uns total erschlossen, obwohl der Winter hier auch seinen eigenen Reiz haben kann.
Die verschneiten Palazzi und die Eiszapfen an den ornamentverzierten Fassaden steigerten noch das Pittorske Bild dieser Stadt das uns in Erinnerung blieb. Schön wars!
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