Unser Fotograf HRath ist nicht nur Timeline-Mitglied der ersten Stunde, sondern besitzt mit über 20.000 Motiven eine der größten Sammlungen von Eisenbahnfotos in ganz Deutschland.
Was die Fotografie angeht, ist Helmut Rath – so sein voller Name – nach eigener Aussage ein wahrer Spätzünder: Erst nachdem er Ende der 50er Jahre den Führerschein bestanden und sich einen gebrauchten Fiat Millecento gekauft hatte, ging es richtig los. Sein geliebter Fiat führte ihn nämlich durch Bayern und die Schweiz, wo er während des Urlaubs mit seiner ersten Kamera, einer Agfa Silette, verschiedene Motive fotografierte. Nebenbei filmte er auch – seine erste Schmalfilmkamera erstand er mit einem Zuschuss seiner Mutter 1972 zur Olympiade in München.
Die große Leidenschaft von HRath sind Eisenbahnen und Züge, die er vor allem ab 1973/74 fotografierte. Während seiner Zeit als Beamter im Münchner Justizpalast zeigte Helmut Rath einem bekannten Eisenbahnfotografen eines seiner Eisenbahnbilder. Der Bekannte behielt das Bild und drei Monate später lag eine Eisenbahnzeitschrift mit genau diesem Foto auf seinem Schreibtisch. Da dachte er sich: „Mensch, wenn da ein Eisenbahnbild von mir abgedruckt wird, dann könnte ich eigentlich Eisenbahnen fotografieren.“
Helmut Rath begann nicht nur Eisenbahnen und Züge zu fotografieren, sondern auch zu filmen – und das in nicht ganz ungefährlicher Manier. Einmal ließ er sich in Absprache mit dem Lokführer von einer Dampflokomotive überfahren, indem er sich zwischen die Gleise in ein Loch für eine neue Signalleuchte legte und so die Lok von unten filmte. Ein Ereignis, an das er sich immer wieder gerne erinnert.
Auch bei seinen Landschafts- und Naturaufnahmen ist es Helmut Rath äußerst wichtig, dass er nicht das fotografiert, was jeder fotografiert, sondern dass er das Besondere und Einzigartige in seinen Bildern festhält. Bei seinen Nachtaufnahmen der 800-Jahr-Feier der Stadt München, die er ohne Blitzlicht aufgenommen hat, stellte er sich beispielsweise vor die Tribüne der Deutschen Wochenschau und nutzte deren Kameras und Scheinwerfer als indirekte Lichtquelle.
Seine Motivation, außergewöhnliche Motive zu finden, zeigt sich auch bei seinen Bildern der 150-Jahr-Feier der Deutschen Bahn im Jahr 1985 in Nürnberg. Zu diesem Anlass war Helmut Rath die Strecke der Fahrzeugparade bereits zwei Tage vorher mit dem Fahrrad abgefahren, um einen geeigneten Fotopunkt zu finden. Fündig wurde er schließlich auf einer Straßenbrücke, wo er am Tag der Parade schon früh morgens Vorbereitungen für seine Bilder traf und einen Ast über das Brückengeländer schnürte, um dieses zu verdecken.
Alles in allem bilden Helmut Raths Fotos einen ausführlichen Querschnitt vom Bayern der Nachkriegsjahre, wobei abwechslungsreiche und lebendige Motive das Gefühl vermitteln, selbst dabei gewesen zu sein. Seine über 300 Aufnahmen starke Sammlung bei Timeline Images zeigt jedoch nicht nur Fotos, die er selbst geschossen hat, sondern auch Bilder, die Helmut Rath beim Aufwachsen begleiten: als kleines Kind auf dem Odeonsplatz, mit seinem ersten Auto in Oberbayern oder bei Ausflügen in Österreich. Vor allem seine Geschichten zu den Bildern und seine unzähligen Anekdoten, die er uns gerne höchstpersönlich bei einem Besuch übermittelt, lassen die Fotos zum Leben erwecken und machen ihn somit zu einem sehr geschätzten Timeline-Mitglied.
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In unserer Blogserie „Unsere Fotografen“ stellen wir regelmäßig besonders aktive Bildanbieter mit beeindruckenden Fotosammlungen auf Timeline Images vor.
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