Im Gegensatz zum Rest der BRD galt West-Berlin als Biotop alternativer Lebensformen. Jede und jeder konnte sich abseits vom wirtschaftlichen und finanziellen Druck und Geltungsbedürfnis frei entfalten und entwickeln. Damals wie heute ist Berlin ein Schmelztiegel der Kulturen. Subkultur, Hochkultur, Snobs und Hipster können sich hier beruflich, privat und künstlerisch ausprobieren.
Prosperierende Shoppingmeilen in West-Berlin zeigen den krassen Gegensatz der leeren Straßen im Osten mit geschlossenen Geschäften und Gebäuden, die nach dem Krieg sich selbst überlassen wurden. Die Mauer prägte das Stadtbild von Berlin 40 Jahre lang und war fest in das Leben der Menschen integriert.
Straßenszene in Berlin, 70er Jahre
Straßenszenen in Berlin, 80er Jahre
In Berlin kannte die Freiheit ihre Grenzen, heute ist das ganz anders. In unserer neuen Serie „Unterwegs in Berlin“ machen wir sie bekannt mit fast einem Jahrhundert Berliner Stadtgeschichte. In unserem nächsten Beitrag schauen wir uns widmen wir uns einem der größten Ereignisse in der deutschen Geschichte: der Wiedervereinigung.
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Das Berlin der 60er Jahre war vor allem geprägt durch den Mauerbau, der Berlin in Ost und West einteilte. Diese zwei Berlins konnten unterschiedlicher nicht sein: Auf der einen Seite bummelte man durch die Straßen und konnte sich dank der sozialen Marktwirtschaft in Geschäften kaufen, was man wollte, solange es das eigene Vermögen erlaubte. Auf der anderen Seite musste man vor den Läden Schlange stehen und wusste noch nicht, ob und was man am Ende bekam. Die Mauer, im Westen als „Schandmauer“ und im Osten „antifaschistischer Schutzwall“ bezeichnet, hat ein Land, Familien, Freunde und Geliebte auseinandergerissen und beinahe einen Krieg ausgelöst – und nirgendwo sonst in Deutschland war der Kontrast zwischen Kapitalismus und Sozialismus so deutlich sichtbar wie im geteilten Berlin.
Bau der Berliner Mauer, 60er Jahre
Mauerbau, 1962
Berlin in den 60er Jahren
Teilung Deutschlands
Sommer in Berlin, 60er Jahre
Straßenszenen Berlin, 60er Jahre
In Berlin kannte die Freiheit ihre Grenzen, heute ist das ganz anders. In unserer neuen Serie „Unterwegs in Berlin“ machen wir sie bekannt mit fast einem Jahrhundert Berliner Stadtgeschichte. In unserem nächsten Beitrag schauen wir uns die Straßen Berlins mit ihren Eigenheiten und Schönheiten an.
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Ein Abiturient in seiner Deutschprüfung. Er zückt die Kamera und schießt ein Foto von seiner Klasse, den an der Tafel stehenden Aufgaben und dem Lehrer, der aufmerksam in die Runde schaut. Ein Spiel mit dem Feuer, das der Fotograf sogleich bereuen wird? Wie der Lehrer auf die Fotografiererei unseres Timeline-Fotografen Schneckes während seiner eigenen Abiturprüfung reagierte, erfahren Sie in unserer heutigen Geschichte zum Bild.

Abiturprüfung in Heidelberg, 1971 © Schneckes
„Der erste Prüfungstag des Abiturienten-Jahrgangs 1971 im Helmholtz-Gymnasium Heidelberg. Traditionell wird mit den schriftlichen Prüfungen des Fachs Deutsch begonnen. Die 28 Abiturienten der Klasse 13b sitzen gespannt an den Einzeltischen und verfolgen, wie der Klassenlehrer die sechs Themen an die Tafel schreibt. Die Anspannung der Prüflinge ist groß. Welches Thema wähle ich? Was kann ich besser bearbeiten? Wozu kommen mir die besten Gedanken? Und mittendrin ich, mit meiner Kamera. Im Prüfungsfach Deutsch kann ich es wagen. Die Lehrer werden wohl nicht so streng sein. Spicken oder Abschreiben in Deutsch geht ja irgendwie nicht. Da ich ganz hinten sitze, gelingen mir einige gute Bilder mit Sicht auf die Tafel und die Themen. Später werde ich mutiger und mache einige Fotos von vorne. Schüler über die Hefte gebeugt, einige ziehen Grimassen, weil sie merken, dass ich fotografiere, einer beißt herzhaft in den mitgebrachten Hähnchenschlegel! Ja, so ein Deutsch-Abitur dauert ja schließlich vier Stunden. Und den Prüfungssaal darf man nur einzeln für die Toilettengänge verlassen. Eine Regel, dass fotografieren verboten war, gab es wohl nicht. Wahrscheinlich dachte keiner der Verantwortlichen, dass einer mit einem Fotoapparat zur Prüfung erscheint! Mit dem Deutschlehrer Herrn Rüdt verstand ich mich aber gut und er ließ mich gewähren (wahrscheinlich habe ich ihn vorher gefragt). Dann schnell noch ein Bild, als der erste Schüler abgibt. Der Lehrer denkt wohl – wie jedes Mal bei solchen Gelegenheiten – ‚wie kann man so schnell fertig sein und abgeben?‘ Auch ich habe keine Zeit mehr zum Fotografieren, ich muss mich ja beeilen um in der vorgegebenen Zeit fertig zu werden!“
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Der Krieg war vorbei, die Umwandlung der Trümmerlandschaften in Lebensraum schritt voran und die Menschen in Berlin versuchten, sich wieder einen Alltag aufzubauen, der an etwas Ähnliches wie Normalität erinnerte. All dies geschah allerdings unter der Kontrolle der Alliierten, die unterschiedliche Vorstellungen von einem neuen Deutschland hatten. Was für Westberlin ein Segen war und den Aufbau und wirtschaftlichen Aufstieg immens förderte, waren die von den Siegermächten erlassenen Schulden. Die enormen Unterschiede zwischen der westeuropäischen Marktwirtschaft und der sowjetischen Planwirtschaft bekamen die Bürger im sowjetischen Sektor besonders dramatisch zu spüren.
Während in Westberlin die Menschen Demokratie, Entwicklung und Wiederaufbau erleben konnten, steuerte die Parteiführung im Osten ihre Bürger in eine neue, von der Sowjetunion geführte Diktatur. Meinungsäußerungen zu den entstandenen Missständen im Osten wurden, wie beispielsweise der Aufstand am 17. Juni 1953, brutal niedergeschlagen. Die psychologische und physische Teilung der beiden deutschen Gebiete und die Repressionen im Osten steigerten sich in den nächsten zehn Jahren ins Unermessliche — bis 1961 schließlich die SED-Führung radikal reagierte und dem gesellschaftlichen Ausbluten seines Landes ein Ende setzte.
Berlin in den 50er Jahren
Straßenszenen in Berlin
DDR-Aufstand am 17.6.1953
Die Deutsche Teilung
In Berlin kannte die Freiheit ihre Grenzen, heute ist das ganz anders. In unserer neuen Serie „Unterwegs in Berlin“ machen wir sie bekannt mit fast einem Jahrhundert Berliner Stadtgeschichte. In unserem nächsten Beitrag besichtigen wir mit Ihnen Berlin in den 60er Jahren, als nicht nur Zonengrenzen die Menschen voneinander trennten.
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Von Fliegerbomben ausgehöhlte Häuser, brachliegende Flächen und gigantische Trümmerhaufen – das Berlin nach dem Bombardement war übersät von Tod, Zerstörung und Leere. Und dennoch: Der Alltag musste weitergehen, Kindheiten gelebt und neue Lebensräume geschaffen werden.
Dem zerstörten Wohnraum und der nicht mehr vorhandenen Infrastruktur konnte man nur mit Zusammenhalt entgegenkommen. Die Existenz von Trümmerfrauen ist ein mittlerweile erwiesener Mythos, der sich bis heute standhaft in den Köpfen hält. Die Menschen mussten gemeinsam anpacken, um ihre Stadt wieder aufzubauen, Leben in die ausgestorbenen Straßen zu bringen und zuversichtlich in die Zukunft zu schauen.
Zerstörtes Berlin
In Berlin kannte die Freiheit ihre Grenzen, heute ist das ganz anders. In unserer neuen Serie „Unterwegs in Berlin“ machen wir sie bekannt mit fast einem Jahrhundert Berliner Stadtgeschichte. In unserem nächsten Beitrag stellen wir Ihnen das Berlin der Nachkriegszeit vor, als die schlimmsten Zerstörungen beseitigt, sich jedoch die nächsten Umbrüche bereits anbahnten.
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Propaganda war im Deutschen Reich von ausschlaggebender Bedeutung. Eine menschenverachtende, rassistische Ideologie musste der Bevölkerung unter Hervorhebung ihrer angeblichen Vorzüge einverleibt werden. Propagandafotografen spielten in diesem Rahmen eine besondere Rolle, eine pseudoperfekte Realität für die Menschen abzubilden.
In Berlin entstanden damals besonders viele Fotografien, die den Bürgerinnen und Bürgern eine Ideologie indoktriniern sollte, die Zusammengehörigkeit, eine sogenannte Volksgemeinschaft, propagierte. Körperliche und geistige Unversehrtheit wurde neben sportlichen Tätigkeiten zu Hauptidealen, die fotografisch festgehalten wurden. Somit sorgte die Propagandafotografie dafür, dass sich im alltäglichen Bewusstsein der Deutschen unter der Hand des Nationalsozialismus ein ganz anderes Bild manifestierte, als es im Osten Europas ab 1939 der Wirklichkeit entsprach.
Berlin der 30er Jahre
In Berlin kannte die Freiheit ihre Grenzen, heute ist das ganz anders. In unserer neuen Serie „Unterwegs in Berlin“ machen wir sie bekannt mit fast einem Jahrhundert Berliner Stadtgeschichte. In unserem nächsten Beitrag zeigen wir Ihnen Fotografien von einem kriegsgebeutelten zerstörten Berlin.
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Berlin vor 1933 war auf einem guten Weg zur kulturellen Welthauptstadt und zu einer der fünf größten, prosperierendsten Städte weltweit – zumindest auf den ersten Blick. Denn hinter den Kulissen hatte die Stadt an der Spree genauso mit den Nachwehen der Wirtschaftskrise zu kämpfen wie andere deutsche Orte. Diese Nachwehen, namentlich Armut, Entbehrung und Arbeitslosigkeit, machte es den Nationalsozialisten leicht, das Volk mit reißerischen Parolen und vermeintlich vielversprechenden Wahlversprechen auf ihre Seite zu ziehen und es schließlich zu großen Teilen von der NS-Ideologie zu überzeugen.
Mit unseren Bildern wollen wir Ihnen heute eine kleinen Einblick in das Berlin der frühen 30er Jahre geben und Ihnen Momentaufnahmen vom Berliner Alltag in der „Ruhe vor dem Sturm“ zeigen. Beim Studieren der Fotografien ist kaum zu glauben, dass das Lebensgefühl von Freiheit und Internationalität schon sehr bald in Hass, Verfolgung und blankes Grauen umschlug.
Berlin der 30er Jahre
In Berlin kannte die Freiheit ihre Grenzen, heute ist das ganz anders. In unserer neuen Serie „Unterwegs in Berlin“ machen wir sie bekannt mit fast einem Jahrhundert Berliner Stadtgeschichte. In unserem nächsten Beitrag nehmen wir sie mit eine Zeit, die so hoffentlich einmalig war: in das Berlin der Nationalsozialisten.
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Wie war das doch noch gleich vor der Corona-Krise? Man setzte sich mit einer Zeitung oder einem Buch an einen kleinen runden Tisch ins Café und bestellte sich weltgewandt einen Caffè Americano, einen Cappuccino oder einfach nur einen Café Crème und genoss das Gefühl von Endlosigkeit, Freiheit und Unabhängigkeit.
Unser Album der Woche soll Ihnen die Zeit daheim, fern von allen Caféhäusern und Bistros, etwas versüßen und die Vorfreude auf die Wiedereröffnung erleichtern. Bis dahin träumen wir einfach weiter von einem leckeren Brunch im Café Bleibtreu oder einem Cappuccino im Café Kranzler und lesen unsere Zeitung auf dem eigenen Balkon.
Cafés in Berlin
In Berlin kannte die Freiheit ihre Grenzen, heute ist das ganz anders. In unserer neuen Serie „Unterwegs in Berlin“ machen wir sie bekannt mit fast einem Jahrhundert Berliner Stadtgeschichte. Im nächsten Beitrag nehmen wir Sie mit in das Berlin der 30er Jahre!
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Fremdsprachenkinos, Freiluftkinos oder Stummfilmkinos – in Berlin bleiben keine Kinowünsche offen. Das war schon in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts der Fall. Die wenigsten, die dieser Tage ins Kino wollen, können sich mit einer Tüte Popcorn in einen roten flauschigen Sessel fallen lassen – vorausgesetzt, man hat solch ein Möbelstück in seinem Wohnzimmer stehen.
Das Album dieser Woche wandert durch 60 Jahre Kinogeschichte in Berlin und zeigt die ältesten Kinos der Hauptstadt. Die Wochenschaukinos, die sich schon seit Anfang des 20. Jahrhunderts großer Bekanntheit erfreuen, nahmen an den 30er Jahren vor allem in der Nazi-Propaganda eine große Rollen ein. Viele andere Kinos gehören ebenfalls seit dem frühen 20. Jahrhundert zum Inventar Berlins, einige existieren nur noch auf Bildern oder in der Erinnerung einiger weniger. Vielleicht sind ja welche unter uns, die sich noch an die Premiere von „Vom Winde verweht“ erinnern?
Kinos in Berlin
In Berlin kannte die Freiheit ihre Grenzen, heute ist das ganz anders. In unserer neuen Serie „Unterwegs in Berlin“ machen wir sie bekannt mit fast einem Jahrhundert Berliner Stadtgeschichte. Im nächsten Beitrag nehmen wir Sie mit in die Caféhäuser Berlins!
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